»Gott? Den brauche ich nicht. Ich komme gut alleine klar!«, sagte die junge Frau selbstbewusst. Mit dieser Meinung ist sie nicht alleine. Viele Menschen glauben, dass sie sehr gut für sich selbst sorgen können und keinerlei Hilfe von außen brauchen - zumindest nicht von Gott.
Interessanterweise werden wir Menschen in der Bibel öfters mit Schafen verglichen. Schafe sind eigentümliche Tiere. Sie verlaufen sich schnell. Sie haben im Gegensatz zu anderen Tieren nicht die Fähigkeit, selbst Wasserstellen zu finden. Außerdem können sie schmutziges nicht von sauberem Wasser unterscheiden und würden auch verunreinigtes Wasser trinken, was ihnen nur schadet. Wenn ein Schaf auf den Rücken fällt, ist es in Lebensgefahr: Die Blutzufuhr zu den Beinen wird abgedrosselt, sodass das Schaf nicht mehr aufstehen kann und ohne Hilfe von außen verenden muss. Des Weiteren werden Schafe schnell unruhig: Eine Kleinigkeit kann eine ganze Herde in Panik versetzen. Aus alldem folgt: Ein Schaf braucht einen Hirten. Jemanden, der es führt, versorgt und auf es aufpasst.
Ich finde den Vergleich zwischen Schafen und Menschen sehr passend. Ich gerate auch schnell in Panik und weiß oft nicht, welchen Weg im Leben ich einschlagen soll. Ich habe »Lebensdurst«, aber keine Ahnung, wo ich diesen stillen kann. Auf mich selbst gestellt, würde ich wahrscheinlich aus Quellen trinken, die mir mehr schaden als nutzen. Ich bin auch ein »Herdentier« und gerne mit anderen zusammen. Aber ich merke, dass mir in manchen Situationen andere Menschen nur bedingt helfen können. Ein Schaf braucht andere Schafe, aber es braucht vor allem einen Hirten. Wie gut, dass Jesus der »gute Hirte« für alle diejenigen sein möchte, die sich ihm anvertrauen!
Elisabeth Weise