In einer Kleinstadt schreiben zwei Jugendliche an verschiedene Persönlichkeiten ihres Ortes einen Brief, der nur einen einzigen Satz zum Inhalt hat: »Es ist alles herausgekommen!« Was als Spaß gedacht war, hat fatale Auswirkungen. Einer der Briefempfänger bringt sich um, ein anderer taucht ab.
Es kann peinlich werden, wenn uns bestimmte Geschehnisse aus der Vergangenheit einholen und ans Licht kommen. Denken wir zum Beispiel an Bill Clinton, den amerikanischen Präsidenten, und Monika Lewinski, die mit ihrer Affäre unrühmlich in die amerikanische Geschichte eingegangen sind. Auch einen Joschka Fischer holte seine Vergangenheit ein, als Fernsehbilder ihn als den erkennen ließen, der bei einer der vielen Demonstrationen in den 60er Jahren auf einen Polizisten einschlug. Und wie viel Gesprächs- und Zündstoff es durch die Männer mit den schwarzen Koffern gab, daran können wir uns doch auch noch ganz gut erinnern. Wenn alles herauskäme, was unter den Teppich gekehrt wurde, könnten sich die Medien noch mehr überschlagen mit ihren Schlagzeilen.
Aber wie sieht es mit Ihrer eigenen Vergangenheit aus? Haben Sie auch etwas zu verbergen? Plagt Sie auch die Angst vor Offenbarung? Wenn alles auf den Tisch käme? Wäre es Ihnen unangenehm, wenn jemand alles über Sie wüsste? Selbst Ihre geheimsten Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte? In der Bibel lesen wir, dass jeder Mensch vor Gott wie ein aufgeschlagenes Buch ist. Das kann Angst machen. Aber wendet sich Gott jetzt von uns ab? Nein, im Gegenteil! Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen und ihm gerade diese Dinge beim Namen zu nennen. Er will vergeben, heilen und wieder herstellen. Rudolf Gerhardt