Der österreichische Sänger Falco, der 1998 mit nur 41 Jahren starb, sang in einem Lied: »Der Mensch, der mir am nächsten ist, bin ich, ich bin ein Egoist.« Ich denke, wenn wir wirklich ehrlich zu uns selbst sind, stimmt dies. Der Mensch, auf den wir am meisten achten, für den wir am meisten tun, der uns am nächsten ist, sind wir selbst. Schmeichelt es nicht unserem Ego, wenn wir für unsere Arbeit ein »Schulterklopfen« bekommen? Wenn wir für unser gutes Zuhören gelobt werden? Wenn unsere Spenden öffentlich werden, sodass auch andere wissen, dass wir großzügig sind? Wenn uns Menschen dankbar sind für das, was wir getan haben?
Selbst in der Hinwendung zu anderen können wir noch wahre Egoisten sein, indem wir dies nur tun, um Anerkennung bei ihnen zu finden oder unserem Stolz auf uns selbst neue Berechtigung zu verleihen.
Um aus unserer egoistischen Denk- und Lebensweise herauszukommen, sind wir auf Hilfe angewiesen. Letztlich kann nur Gott uns von unserer Selbstsucht befreien. Nur er kann unsere Gedanken und unser Herz dazu bewegen, dass wir ohne Eigennutz wirklich auf das Wohl unseres Nächsten bedacht sind. Dazu muss man einmal von sich selbst weg- und auf den schauen, der sich völlig selbstlos für uns alle hingegeben hat, um uns von unserer Sünde und unserem durch und durch ichbezogenen Wesen zu erlösen. Wer sich diesem Erlöser, Jesus Christus, übergibt, aus dem macht er einen ganz neuen Menschen. Paulus drückte diese durch Christus gewonnene neue Identität einmal so aus: »Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir« (Galater 2,20).
Wie anders würde es in unserer Welt aussehen, wenn es mehr von solchen geben würde, die für Christus und nicht für sich selbst leben.
Axel Schneider