Kürzlich waren wir im Auto unterwegs. Im Radio wurde das Lied »Who wants to live forever« gespielt. Kaum hatten wir zwei Takte gehört, wussten wir, wer der Sänger war: Freddie Mercury mit seiner unverkennbaren Stimme. Wie kommt es, dass wir die Stimme eines Menschen so schnell unter Tausenden heraushören können? Das liegt daran, dass die Stimme ein unverkennbares Merkmal einer Person ist, so etwas wie ein »hörbarer Ausweis«.
Auch Tiere haben die Fähigkeit, Stimmen herauszuhören. Unsere Schafe zum Beispiel erkannten die Stimme meines Mannes von Weitem. Wollte er sie auf eine neue Weide führen, weil die alte abgegrast war, so sprach er mit ihnen und ging ihnen voran. Dann folgten die Schafe ihm. Einem Fremden wären sie nicht freiwillig gefolgt, denn Schafe erkennen ihren Hirten an seiner Stimme.
Ein Hirte zwingt nicht, aber er ruft. Das ist ein schönes Bild dafür, wie Jesus, der sich in Johannes 10,11 »der gute Hirte« nennt, mit Menschen umgeht. Er zwingt uns nicht, ihm zu folgen, so wie ein Hirte seine Schafe auch nicht mit dem Lasso einfängt oder sie an die Leine nimmt. Schafe folgen ihrem Hirten freiwillig, weil sie ihn kennen. Und so haben auch die Menschen, die Jesus nachfolgen, seinen Ruf gehört und sich dafür entschieden, ihm nachzufolgen. Die Schafe, die dem Ruf des Hirten folgen, können sich glücklich schätzen, weil ein Hirte gut für seine Schafe sorgt und sie auf grüne Weiden und zu klaren Wasserquellen führt. Dasselbe gilt auch für die Menschen, die Jesus nachfolgen.
Schafe kommen alleine nicht klar, sie brauchen einen Hirten. Deswegen sollten wir den Ruf des Hirten Jesus nicht ignorieren, wenn wir ihn hören. Gabi Singer