Herr M. hatte gerade Besuch, als er auf dem Fußboden einen schwarzen Käfer laufen sah. »Oh«, rief der Besucher, »das ist ein Hausbock, ein sehr gefährliches Tier. Wenn das in den Dachstuhl kommt, kann es dort mit der Zeit erheblichen Schaden anrichten!«
Herr M. trat auf den Käfer und entsorgte ihn. Dabei dachte er: »Ich werde Fliegengaze vor die Fenster spannen, damit die Viecher nicht noch einmal ins Haus kommen.« Doch am nächsten Tag fand er wieder einen, diesmal in der Küche. »Ich müsste auch vor die Türen Fliegengaze spannen. Wie dann allerdings jemand hereinkommen soll, weiß ich noch nicht«, meinte er sehr nachdenklich. Und angestrengt dachte er darüber nach, wie er sich vor diesen Eindringlingen schützen könnte.
Eines Tages hatte er auf dem Boden zu tun und vernahm dort leise Knackgeräusche, die er sich nicht erklären konnte. Zufällig traf er seinen Besucher wieder und erzählte ihm davon. Der sagte sofort: »Jetzt wird es aber höchste Zeit, dass Sie etwas unternehmen, wenn Ihnen Ihr Haus lieb und wert ist.«
Zu seinem Schrecken musste Herr M. feststellen, dass die Käfer nicht von außen zu ihm eindrangen, sondern dass sie in seinem eigenen Dachstuhl hausten!
Im Laufe der Kirchengeschichte haben sich oft schon Menschen in Klöstern und Einsiedeleien eingeschlossen, um sich vor dem Bösen in der Welt zu bewahren, und wussten nicht, dass sie – wie unser Tagesvers sagt – das Böse in ihrem Herzen mit sich herumtrugen.
Erst, wenn man das zu seinem eigenen Schrecken entdeckt, ist Hilfe möglich, weil man erst dann bereit ist, die aufwendige Sanierungsmaßnahme durchführen zu lassen. Die hat Jesus Christus für alle vollbracht, die es im Glauben annehmen.
Hermann Grabe