Vor einigen Jahren lernte ich einen Mann kennen, der mir aus seinem Leben erzählte. Er war in ärmlichen Verhältnissen in den USA aufgewachsen und hatte sich zu einem erfolgreichen Geschäftsmann in New York hochgearbeitet, mit einem Büro hoch oben in den mächtigen Türmen des World Trade Centers. Sein Großvater, ein Christ, schickte ihm jeden Tag eine E-Mail, die immer nur aus einem Bibelvers bestand. Obwohl er die tägliche Konfrontation mit diesem alten Buch als Belästigung empfand, hatte er aus Respekt seinen Opa nie gebeten, ihm diese Mails nicht mehr zu schicken.
Er wusste selbst nicht warum, aber am Abend des 10. September 2001 öffnete er die Mail und las darin aus Psalm 91,5: »Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt.« In seiner englischen Bibel war das Wort »Schrecken« mit »terror« übersetzt. Er dachte sich nichts weiter dabei und beendete den Abend wie gewohnt mit einem guten Whiskey und einer Zigarre. Am nächsten Morgen wurde er Augenzeuge des furchtbaren Terroranschlags auf das World Trade Center. Er selbst war nur wenige hundert Meter entfernt, als das erste Flugzeug einschlug. Er konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.
So sehr er froh war, mit dem Leben davon gekommen zu sein, so sehr hatte er doch den Eindruck, dass alles in ihm mit eingestürzt war. Eine tiefe Angst hatte ihn ergriffen. An diesem Abend kam ihm der Bibelvers wieder in den Sinn. »Kann es sein, dass es einen Frieden gibt, der noch tiefer ist als die Angst, die mich ergriffen hat?«, fragte er sich. Nur wenige Tage später traf er sich mit seinem Großvater und dieser zeigte ihm, wie er in Gott Ruhe finden konnte. Er übergab sein Leben Jesus Christus und erfuhr, dass nun tiefer Frieden sein Leben erfüllte.
Steffen Rosenkranz