»Kannst du mir noch mal erklären, was Sünde ist? Ist Stehlen, Morden, Fremdgehen, zu viel Essen oder seine Kinder verprügeln Sünde? Dann komme ich nämlich ganz gut weg«, fragte mich ein 14-jähriger Schüler.
In der Bibel wird viel über Sünde, Schuld und Verfehlungen gesprochen. Sündigen bedeutet nach der Bibel, Anordnungen Gottes zu übertreten. Dazu gehören Stehlen, Morden, schlecht über andere reden, Neid und andere Dinge. Doch die Bedeutung von Sünde ist noch viel weiter gedacht. Sünde meint eigentlich, das »Ziel verfehlen«, »vorbeischießen« oder »etwas falsch machen«. Gott schuf den Menschen, damit er in Gemeinschaft mit ihm lebt. Gottes Ziel für uns ist, für ihn und mit ihm das Leben zu gestalten. Er will, dass wir sein Wort, die Bibel, lesen und uns danach ausrichten. Sein Plan besteht darin, dass Jesus unser Vorbild ist und wir ihm nacheifern.
Legen wir diesen Maßstab an unser Leben an, dann kommt auch der 14-jährige Schüler nicht gut weg. Dann ist auch er ein Sünder – wie wir alle. Vielleicht hat er all die Dinge (noch) nicht getan, die er aufzählte, aber gestaltet er sein Leben nach der Bibel? Fragt er bei allen Entscheidungen Gott um Rat? Ist Jesus sein Vorbild in jeder Hinsicht? Wir alle fragen so selten nach Gott und danach, wie wir leben sollen, sodass es ihm gefällt. Im Gegenteil, wir meinen zu leichtfertig, dass wir gut ohne ihn auskommen. Und genau das nennt die Bibel »Sünde«.
Wenn das stimmt – und die Bibel behauptet das –, müssen wir uns letztlich alle ehrlich eingestehen, dass wir am Ziel vorbeigehen. Tun wir das nicht, müssen wir für unsere Einstellungen und unsere Taten Gottes Urteil darüber anerkennen: »Der Lohn der Sünde ist der Tod« (Römer 6,23).
Peter Lüling