In diesen Tagen feiern die Israeliten das Sukkot- oder Laubhüttenfest. Dieses an einem Sabbat beginnende, siebentägige Fest soll Israel nach dem Willen Gottes daran erinnern, wie es unter dem Schutz Gottes aus der ägyptischen Sklaverei herausgeführt wurde. Damals kampierte das dreieinhalb-Millionen-Volk auf seiner 40 Jahre währenden Wüstenwanderung in Laubhütten. Das Fest soll Israel aber auch dazu ermahnen, gut zu dem Fremden zu sein, der in seinen Mauern lebt: »Wenn ein Fremder bei dir – in eurem Land – als Fremder wohnt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen« (3. Mose 19,33-34).
So ist das Sukkot-Fest für die Israeliten Herbstfest, Friedensfest und ein Fest für die Fremden im Lande zugleich. Gefeiert wird in den Laubhütten und zu Hause, wohin auch die Fremdlinge eingeladen werden. Dazu gehört unbedingt, dass sich die Juden auf die Wallfahrt nach Jerusalem machen, denn Sukkot ist eines der drei Wallfahrtsfeste (die beiden anderen: Passah und Shavuot). Während des Festes pflegt man die Mahlzeiten in den Laubhütten einzunehmen, und orthodoxe Juden halten sich die ganzen sieben Tage dort auf und schlafen auch dort. An den Abenden wird in den Synagogen mit Gesang und Tanz das »Fest des Wasserspendens« zelebriert. Die jüdischen Gebetsgottesdienste werden während des Festes auf vier Arten gestaltet: mit Palmzweigen, Myrten, Weidenruten und der Ethrog-Frucht. Die Fremdlinge dürfen an allem teilhaben, denn sie sollen sich an dem Gott Israels erfreuen. Peter Schäfer von Reetnitz