Alle Mitarbeiter sind bei der Vorstellung des Freiraumschaffungsprogramms anwesend. Angesichts sinkender Gewinne ist es notwendig, alle Einsparungspotentiale auszuschöpfen. Optimierungsmöglichkeiten gibt es reichlich. Die meisten Arbeitsgänge werden heute noch genauso abgewickelt wie vor zehn Jahren. Dabei könnten aufgrund des technischen Fortschritts viele Abläufe durch kleine Änderungen längst schneller und kostengünstiger bearbeitet werden. So mancher überflüssige Schritt wird ohne Nachdenken aus Routine beibehalten. Aus diesem Grund wird vom Lehrling bis zur Führungskraft jeder Mitarbeiter aufgefordert, seine Tätigkeiten kritisch zu hinterfragen: Was mache ich eigentlich den ganzen Tag über? Ist das, was ich tue, und die Art, wie ich es tue, sinnvoll? Steht es im Einklang mit den Unternehmenszielen? Jeder einzelne soll durch Verbesserungsvorschläge an seinem Arbeitsplatz 20% Freiräume gewinnen. Diese Zeitanteile sollen anschließend da eingesetzt werden, wo sie dem Unternehmen den besten Ertrag bringen – im Verkauf.
Während ich meinen Katalog bearbeite, frage ich mich: Gibt es auch über meinen Arbeitsplatz hinaus gewohnte Abläufe, über die ich nicht mehr nachdenke? Haben sich nicht in vielen Bereichen meines Lebens Dinge eingeschlichen, die viel Zeit in Anspruch nehmen, aber keinen Gewinn bringen? Bei der Beantwortung dieser Fragen nehme ich mir vor, das Freiraumschaffungsprogramm im Privatleben fortzusetzen: Ich möchte Zeit gewinnen, die ich sinnvoll für ewige Ziele nutzen kann. Der erste Verbesserungsvorschlag: Ich stehe morgens früher auf und nehme mir mehr Zeit für das Gebet und das Lesen der Bibel!
Andreas Droese