Sonntag, 11. November 2012 (Martinstag)

Leitvers

Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Prätorium ... und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten Mantel um ...
Matthäus 27,27.28

Jesus Christus

Ein roter Mantel (2)

Der rote Mantel aus dem obigen Bibelvers versetzt uns 300 Jahre vor Martins Geburt nach Jerusalem. Im Prätorium, dem Sitz des Statthalters Pontius Pilatus, steht ein Mann, dem man die eigenen Kleider genommen hat. Der blutige Rücken ist aufgerissen von der eben erfolgten Geißelung. Er ist zur Kreuzigung verurteilt worden, obwohl der Statthalter vier Mal öffentlich seine Unschuld festgestellt hat. Doch der Mob fordert den Tod des Gefangenen, und wider besseres Wissen, aus Angst um die eigene Stellung, verurteilt Pontius Pilatus den Unschuldigen und schenkt stattdessen einem Mörder die Freiheit.
Die Kriegsknechte treiben ein brutales Spiel mit dem Verurteilten. Sie werfen ihm einen roten Mantel um, flechten eine Dornenkrone und drücken sie auf seinen Kopf. Der rote Mantel dient nicht zum Schutz vor Kälte oder zum Bedecken, sondern es ist beißender Spott damit verbunden. Sie fallen auf ihre Knie und höhnen: »Sei gegrüßt, König der Juden!« Sie spucken ihm ins Gesicht. Sie schlagen ihn mit einem Rohr auf den Kopf, was die Dornen noch tiefer treibt. Nachdem sie das grausame Schauspiel genügend genossen haben, ziehen sie ihm den roten Mantel wieder aus, seine eigenen Kleider an und führen ihn hinaus nach dem Hügel Golgatha, wo er unschuldig ans Kreuz geschlagen wird. Unter dem Kreuz verteilen sie seine Kleider und würfeln um seinen Leibrock.
Wer ist dieser Mann, von dem kein Verfluchen seiner Peiniger, kein Betteln um sein Leben zu hören ist? Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes von Ewigkeit, der freiwillig auf diese Erde kam, um der Weg über die tiefe Kluft zwischen den Menschen und Gott zu werden. Veronika Nietzke
Frage
Warum diese äußerste Brutalität? Hätte das Umbringen nicht genügt?
Tipp
Die Henker taten das, was der Teufel dem Sohn Gottes antun wollte.
Bibellese
Matthäus 27,27-31

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