Voll gespannter Erwartung auf eine tolle Bergwanderung greife ich meine Fotokamera mit dem neuen Objektiv und freue mich auf die Natur und auf wunderbare Fotos. Nach der Bergbesteigung belohnt der grandiose Ausblick vom Gipfel alle Anstrengung des Aufstiegs. Die Weite des Himmels, die klare Luft, die Größe der Berge und der Natur lassen sich mit den Sinnen kaum würdig erfassen und mich als Betrachterin ganz klein werden. Schnell ist die Fotokamera gezückt, ist die beste Perspektive gesucht und sind die Einstellungen mühevoll justiert, um diesen Eindruck für die Zukunft und die Wohnzimmerwand festzuhalten. Doch zu Hause ist die Enttäuschung groß. Die Fotos geben bei Weitem nicht die Realität wieder und sind nur ein schlechter Teilausschnitt der bestaunten Perspektive.
Viele Momente sind und bleiben einzigartig. Sie lassen sich in ihrer Komplexität nicht beschreiben oder festhalten. Diese Erfahrung hat auch David, ein Mann, von dem wir in der Bibel lesen, in Bezug auf Gott gemacht. Er hat Gott persönlich in seinem Leben als gnädig und treu erfahren und ist beeindruckt von Gottes Fürsorge. In einem seiner Lieder ringt er darum, dies angemessen zum Ausdruck bringen zu können. Da vergleicht er Gottes Eigenschaften mit der Größe der Berge. Denn beides übersteigt sein menschliches Fassungsvermögen bei Weitem.
So, wie ein Foto nie die Realität wiedergibt, weil es auf zwei Dimensionen beschränkt ist, können wir Gott nur begrenzt beschreiben, weil wir in unserer dreidimensionalen Welt verhaftet sind. Er übersteigt uns einfach total. Trotzdem können wir ihn persönlich erleben. Was für ein Gott! Hanna Kaal