Erst kürzlich fand man unter den Stadtmauern von Jerusalem einen steinernen Kasten, in dem die Knochen eines Menschen beigesetzt waren. Er trägt die aramäische Inschrift: »Jaakov bar Josef, Achi Jeschua«, auf Deutsch: »Jakobus, Sohn des Josef, Bruder des Jesus.« Fachleute datieren den Gebeinkasten etwa auf das Jahr 63 n. Chr. (dem Todesjahr von Jakobus). Der verwendete Schreibstil sei in der Zeit von 10 bis 70 n. Chr. gebräuchlich gewesen.
Der Archäologe Dr. Uzi Dahari meint: »Äußerst ungewöhnlich für diese Art von Gebeinkästen ist, dass darauf auch der Name des Bruders genannt wird und nicht nur der Name des Vaters des Toten. Dies spricht dafür, dass der erwähnte Bruder, Jeschua (= Jesus), eine berühmte Person gewesen sein muss.« Falls es sich wirklich um die Gebeine des biblischen Jakobus, des Bruders Jesu handelt, ist der Fund der älteste außerbiblische Beweis für die Existenz Jesu.
Natürlich braucht man nicht die Altertumsforscher, um die Aussagen der Bibel zu beweisen. Aber es ist interessant zu sehen, dass moderne wissenschaftliche Forschung durchaus im Einklang mit den fast 2000 Jahre alten Berichten der Bibel steht.
Jakobus ist der Verfasser des biblischen Jakobus-Briefes. Er schreibt darin über Jesus, den er wie kaum ein anderer kannte, und nennt ihn »Herr«. So sagt er: Das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist« (Jakobus 5,11). Man tut gut daran, nicht allein an die Existenz Jesu zu glauben, sondern ihn auch als Herrn und Erlöser anzuerkennen, der aus Barmherzigkeit für uns vor den Toren Jerusalems am Kreuz gestorben ist.
Uwe Harald Böhm