Heute vor 90 Jahren wurde auf einer Farm in Südafrika Pieter Willem Botha geboren. Er wurde Jurist und einer der bedeutendsten Politiker in der Republik Südafrika: als Vertreter der regierenden National-Partei, als Parlamentsabgeordneter, als Parteivorsitzender, Minister, Premierminister und schließlich auch als Staatspräsident (1984-1989). Dabei war er stets ein Verteidiger der Apartheid-Politik, die die Sicherung der weißen Vorherrschaft durch scharfe Rassentrennung bedeutete. Während die 5,1 Millionen Weißen den 4,4 Millionen Farbigen und Asiaten einige Rechte zubilligten, waren die 23 Millionen Schwarzafrikaner völlig rechtlos. Unter dem Druck der Weltöffentlichkeit und der immer mehr aufbegehrenden Schwarzen schaffte Botha zwar einige der schlimmsten Diskriminierungsgesetze ab, erntete aber dafür keinen Dank. Den Buren war seine Reformpolitik zu weitgehend, den Schwarzen nicht ausreichend genug. Erst unter seinem Nachfolger De Klerk kam es 1993 zu einem Ausgleich zwischen Schwarz und Weiß.
Botha erlitt das typische Schicksal eines Mannes, der krasse Ungerechtigkeit nur zu mildern, nicht aber abzuschaffen bereit ist. Aber gegenüber Wahrheit und Gerechtigkeit sind halbe Sachen immer zum Scheitern verurteilt. Ebenso kann es auch gegenüber Gott keine faulen Kompromisse geben. Entweder erkennen wir Gott als unseren Schöpfer an, der den Anspruch der Gerechtigkeit an uns hat, oder wir ignorieren ihn und sein Wort, leben also »gottlos«. Ein »bisschen gläubig« gibt es nicht. Doch durch den Glauben an Jesus Christus, der unsere Ungerechtigkeit am Kreuz gesühnt hat, gibt uns Gott die Möglichkeit, ganz auf seine Seite zu treten. Gerhard Jordy