Es sollte eine Traumreise im Mittelmeer werden: Für die mehr als 4200 Passagiere und Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtriesen geriet die Luxusfahrt aber gleich vor der Küste der Toskana zum Albtraum. Am Abend des 12. Januar 2012 lief das Schiff an einem Felsen auf Grund.
Die »Costa Concordia« mit ihren 114.500 Registertonnen ging erst vor sechs Jahren als größtes Kreuzfahrtschiff Italiens auf Jungfernfahrt. Wie kam es zu dieser Katastrophe?
Der Kapitän war vom vorgegebenen Kurs abgewichen und hatte sich zu nah an die Insel Giglio gewagt; er wollte die Inselbewohner durch das nahe Vorbeifahren grüßen. Durch die beabsichtigte Kursabweichung kamen mehr als 30 Menschen ums Leben, mehrere wurden verletzt.
Gegen den Kapitän wird wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt.
Ich musste bei dieser Tragödie an die biblische Wahrheit denken, die wir im obigen Vers gelesen haben. Wie groß ist die Gefahr, sich vom richtigen Weg zu entfernen. Versuchungen gibt es viele: vielleicht eine Pornoseite im Internet anzuklicken, vielleicht eine Einnahme bei der Steuererklärung zu verschweigen, vielleicht einen über den Durst zu trinken. Wenn wir von Gottes guten Wegen abweichen, hat das Konsequenzen für uns, und manchmal leider auch für die Menschen, die mit uns leben.
Aber zum Glück gibt es auf der Lebensreise nicht sofort Totalschaden wie bei der »Costa Concordia«, wenn wir einmal eigenmächtig handelten und uns und andere gefährdet haben. Wir dürfen immer wieder zu Gott umkehren und er hat versprochen, unser Lebensschiff wieder flottzumachen, wenn wir ihm den Schaden eingestanden haben.
Thomas Kröckertskothen