Während einer Reise im Nahen Osten hatten wir einen unfreiwilligen Aufenthalt an der Grenzstation bei der Allenby-Brücke, die Amman in Jordanien mit Jericho im Westjordanland verbindet. Wir hatten Freunde in Amman besucht und befanden uns jetzt mit einem Reisebus auf dem Weg zu unserem Quartier in Israel, wo wir noch einige Tage verbringen wollten. Das Problem war, dass die Anzahl der Personen auf der Passagierliste nicht mit der tatsächlichen Personenzahl im Bus übereinstimmte, denn ein Teil der Gruppe war erst in Amman zu uns gestoßen. Das war den Beamten an der Grenzstation verdächtig: Alle Hebel der israelischen Sicherheitsbehörde wurden in Bewegung gesetzt und es dauerte Stunden, bis alle Formalitäten erledigt waren. Nachdem endlich alle Missverständnisse ausgeräumt waren, setzte sich der Bus in Bewegung, um den Jordan zu überqueren und weiter nach Israel zu fahren. Während der langen Wartezeit fürchteten wir schon, wir kämen gar nicht mehr über die Grenze ins »Gelobte Land«!
Dieses Ereignis erinnert mich an ein Gleichnis, das Jesus erzählte: Am Hochzeitstag kommt der Bräutigam und geht mit denen, die auf ihn gewartet haben, zur Hochzeit. Dann wird die Tür verschlossen. Alle, die später hineinwollen, müssen draußen bleiben. Da helfen keine Verhandlungen mehr, der Zugang bleibt versperrt.
Der Bräutigam ist ein Bild von Jesus Christus. Und die Hochzeit steht für das Reich Gottes. Wessen Name nicht auf der Gästeliste steht, der wird nicht hineingelassen. Diese Liste ist das Buch des Lebens. Dort steht jeder persönlich eingetragen, der eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus hat und ihn erwartet.
Uwe Harald Böhm