Eitelkeit kann ich mir nicht leisten!

Ich war 34 Jahre alt, als es passierte. Während einer Zugfahrt unterhielt ich mich mit einer anderen Frau. Sie schätzte auf Anhieb mein richtiges Alter. Ich würde mich nicht als besonders eitel bezeichnen, denn ich gehöre nicht zu den Frauen, die Stunden im Badezimmer verbringen, bis Haare und Make-up perfekt sitzen, oder Wert auf teure Markenkleidung legen. Und doch störte es mich, dass diese Frau mein Alter richtig schätzte. Warum? Bis dahin war es so, dass ich immer jünger geschätzt wurde. Als Jugendliche nervte mich das, aber als ich mit Mitte zwanzig meinen Ausweis beim Kauf einer DVD vorlegen musste, schmeichelte mir das schon. Und so hatte ich mich daran gewöhnt und mit der Zeit gelernt, mich über die bewundernden Worte zu freuen, wenn ich mein wahres Alter verriet.
Nun ist es aber so, dass Gott meinem Mann und mir drei Töchter geschenkt hat. Und eine Sache, vor der wir sie unbedingt bewahren wollen, ist, eine Essstörung oder Komplexe wegen ihres Äußeren zu bekommen. Wir wollen keine Modepüppchen heranzüchten, die mit zwölf bereits ihr Taschengeld für hippe Kleider ausgeben und sich schminken, damit sie besser aussehen. Da Kinder bekanntlich vom Vorbild ihrer Eltern lernen, ist es eine meiner wichtigsten Aufgaben als Mutter, mir Gedanken darüber zu machen, wie viel Zeit ich auf mein Äußeres verwende, um ihnen beizubringen, worauf es am Ende wirklich ankommt. Das ist nicht immer einfach, denn es bereitet ja auch Freude, hübsche Mädchen in süßen Kleidern zu präsentieren. Wie froh bin ich, dass Gott mir in der Bibel zeigt, was bei ihm wirklich zählt. Er achtet nicht auf äußere Schönheit, die sowieso verwelkt. Bei ihm zählt nur, worauf mein Herz gerichtet ist! Anne Paschke