Lehmmatsch und Rauchschwärze. Und das den ganzen Tag. Ich kann es kaum glauben, was ich in einem Bericht eines ZDF-Reporters über die Ziegelfabriken in Lahore, einer Millionenstadt in Pakistan, lese. Viele der Arbeiter dort schuften ihr halbes oder gar ganzes Leben lang an glühend heißen Brennöfen und klumpigen Lehmhügeln, um aufgenommene Kredite mühsam abzustottern. »Ziegelsklaven« wäre wohl der treffendere Begriff für diese armen Abertausenden. Die Arbeitsbedingungen sind miserabel, Schlägertrupps sorgen für Ordnung und Disziplin in den Fabriken. Demonstrationen für Tarifverhandlungen gibt es hier garantiert nicht. Und falls einer der Zwangsarbeiter versucht zu fliehen, wird seine Familie so lange drangsaliert, bis der Flüchtling wieder zurückkehrt. Und dass dieser bei seiner Rückkehr kein faires Feedbackgespräch mit seinem Personalleiter führen wird, braucht man wohl nicht zu erklären. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit, was für traurige Schicksale!
Was würde manch einer dort in Lahore nur dafür geben, mit mir zu tauschen? Sicherlich sehr viel. Und wie oft bin ich doch immer noch pingelig am Meckern über die kleinsten Unannehmlichkeiten? Viel zu oft. Klar: Auch »bei uns« gibt es schwierige und herausfordernde Lebenssituationen, keine Frage. Doch ich glaube, wir sind viel zu sehr an so viel Gutes gewöhnt, wovon unzählige Menschen nur träumen können.
Drei einfache Worte aus der Bibel fordern uns heraus: »... und seid dankbar.« Gott verdient Dank für das Gute in unserem Leben. Dadurch möchte er uns zeigen, dass er freundlich und gütig ist, dass es sich lohnt, ihn, den Geber aller guten Gaben, kennenzulernen. Also: Augen auf - es gibt so viel Dankwürdiges in unserem Leben!
Jan Klein