Waren Sie schon einmal in einem Gefängnis? Wenn nicht, seien Sie froh. Haben Sie schon einmal einen Inhaftierten besucht? Jeder, der eine Haftanstalt von innen gesehen hat (ob als Inhaftierter oder als Besucher) kennt den Klang der hallenden Flure, das Klirren der Schlüssel und den Widerhall der schweren Metalltüren.
Wir hatten einen Besuch in einem Gefängnis gemacht, um in einer sogenannten Kontaktgruppe mit Inhaftierten über den Glauben an Jesus Christus zu sprechen. Nach der angesetzten Zeit kommt in der Regel der Beamte, der die Inhaftierten wieder in den Zellentrakt führt und uns, die Besucher, durch alle Türen und Schleusen hinaus in die Freiheit bringt. Doch an diesem Abend waren wir wohl in Vergessenheit geraten. Vermutlich war Wachwechsel gewesen, und unsere Anwesenheit war darüber in Vergessenheit geraten. Die Zeit verging, und wir überlegten, ob wir vielleicht die Nacht im Gefängnis verbringen müssten. Alleine kamen wir nicht heraus. Es gab auch kein Telefon, über das wir uns hätten melden können. Wir hatten keinen Schlüssel zur Tür in die Freiheit. Wie erleichtert waren wir, als endlich nach langem Warten, Klopfen und Rufen, der Beamte mit dem Schlüssel kam.
Ob wir verstehen, dass wir in unserem Leben ohne Gott »gefangen« sind und die Strafe für unsere Sünde ewig »absitzen« müssten, wenn nicht Jesus Christus gekommen wäre und uns die Tür zur Freiheit geöffnet hätte? Er hat unsere Strafe »abgesessen«. Er hat nun die »Schlüsselgewalt«. Er öffnet die Tür zu einem Leben mit Gott und zuletzt auch die »Tür zum Himmel«, wo wir dann ewig bei ihm sein dürfen. Eberhard Platte