Wir hatten einige befreundete Ehepaare zu Gast. Seit geraumer Zeit drehte sich unser Gespräch um unsere Chancen für die Altersrenten, um die ständig steigenden Kosten für Krankenversicherung und die letztlich doch immer schlechteren Zukunftsaussichten für unsere Kinder und Enkel. Sehr schnell und fast einstimmig kamen wir zu der Feststellung, dass es früher doch im Grunde besser gewesen ist.
Oft enden unsere Unterhaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen mit diesem Ergebnis, und wir sind davon überzeugt, eine weise Einschätzung der Zeitentwicklung von uns gegeben zu haben. Ist das wirklich so?
»Nicht aus Weisheit fragst du danach«, stellt der Prediger, ein Mann mit Durchblick, in der Bibel fest. Bedeutet nicht das Jammern nach der »guten alten Zeit« und das Meckern über die Gegenwart eine Kritik an den Führungen Gottes? Dazu kommt unsere Neigung, nur das Gute in der Erinnerung zu behalten und alle Nöte, Peinlichkeiten und eigenes Versagen zu verdrängen.
Jede Zeit hat ihre von Gott gesetzten Aufgaben zu erfüllen. Alles muss dazu beitragen, Gottes Gedanken und Absichten zu dem von Gott gesetzten Ziel zu bringen. Gott hat alle Fäden der Weltentwicklung in der Hand. Nur was er will, kann geschehen.
Das ist in einer in jeder Hinsicht unsicheren Zeit ein gutes Wissen für alle, die ihr Leben diesem Gott anvertrauen. Für solche hat alles – auch das, was sie nicht einordnen können – einen Sinn, weil sie ihr Schicksal mit Gott untrennbar in Verbindung bringen. Günther Kausemann