Vor drei Jahren starb der Theater- und Filmregisseur Christoph Schlingensief, gerade 49-jährig. Gleichermaßen bewundert wie beschimpft schockierte er sein Publikum durch provozierende Darstellungen. Gerne hätte er sein Leben lang so weitergemacht und noch 35 Jahre leben wollen. Doch er erkrankte an Krebs. Ein Lungenflügel wurde entfernt, weitere Metastasen bildeten sich. Schlingensief rückte sein Krebsleiden in das Zentrum seiner Arbeit, setzte sich in Inszenierungen damit auseinander und schrieb ein Buch mit dem Titel: »So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein! - Tagebuch einer Krebserkrankung.«
Seiner Meinung nach würde im Hier und Jetzt gelebt, und man müsste sich keine Sorgen über Dinge machen, die man weder voraussehen noch verändern könne. Trotzdem aber sagte er in seinem letzten Interview wütend: »Ich hab kein Bock auf Himmel, auf Harfe spielen, singen und irgendwo auf einer Wolke herumgammeln!« Diese naive Beschreibung muss oft für gottlose Witze herhalten. Doch steckt dahinter nicht auch die Angst vor dem Unbekannten, die Angst vor dem Tod?
Die Bibel beschreibt den Himmel als einen Ort der Freude und des Friedens. Kein Leid, keine Schmerzen haben dort Platz. Doch das Entscheidende ist, dass Jesus Christus dort ist, der Retter aller Menschen, die an ihn glauben. Ihre Schuld hat er stellvertretend am Kreuz gesühnt und für sie einen Platz im Himmel bereitet, der für keinen Reichtum der Welt erworben werden kann. Nein, dort wird nicht »Harfe spielend auf einer Wolke herumgegammelt«, sondern der errettete Mensch genießt eine immerwährende Freude und Geborgenheit bei Jesus, der das Zentrum aller Gedanken Gottes ist. Veronika Nietzke