Mittwoch, 12. November 2003

Leitvers

Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten.
Psalm 126,5

Alltag

Selbstmitleid

»Glückselig die, welche Leid tragen; denn sie werden getröstet!«, verspricht uns Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 5,4). Leid gibt es ja mehr als genug in unserer Welt. Das gilt auch für Leute, die an Jesus Christus glauben. Sie meint Jesus, sowohl die Trauernden und Leidenden selbst als auch alle Mitleidenden. Gott wird sie eines Tages mit Frieden erfreuen und ihrem Leid ein Ende machen. Das gilt für alles Leidtragen und jedes Leid; allerdings mit einer Ausnahme: dem Selbstmitleid!
Wenn andere uns Leid tun und wir mit ihnen fühlen, wenn wir ihre Last mittragen, ihnen helfen oder sie trösten so gut wir können, dann ist das richtig und schön. Tun wir uns aber selbst Leid, dann ist das alles andere als schön, denn wir klagen damit Gott an, dass er uns schlecht behandelt. Das ist Sünde. Wer sich nur um sich selbst dreht und in Selbstbemitleidung verliert, findet weder Zeit noch Freiraum für Nächstenliebe.
Wir stehen alle in der Versuchung, uns selbst zu bemitleiden. Wenn ich mich aber überwinde und mich dem anderen zuwende, werde ich frei und wende mich dem Nächsten zu, nicht nur, um den Leidenden, Trauernden und Weinenden Trost und Hilfe zu bringen, sondern auch, um in den Freuden des Lebens ein mitfreuender Nächster zu sein. Das sagt uns die Bibel so: »Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden« (Römer 12,15). Mag kommen was da will, ich will mir selbst nicht mehr Leid tun und dadurch meine Mitmenschen zurückweisen, denn Gott hat mit mir solch großes Mitleid gehabt, dass er seinen Sohn für mich leiden ließ, um mir Güte erweisen zu können. Karl-Heinz Gries
Frage
Rechnen Sie sich zu den zu kurz Gekommenen?
Tipp
Überlegen Sie: Höchstwahrscheinlich geht es 90% aller Menschen schlechter als mir.
Bibellese
Hiob 5,8-27

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