Was erhoffen sich die Menschen von ihrem Leben? Die meisten wollen vor allem gesund bleiben: »Das Wichtigste ist, gesund zu sein«, heißt es, wohin man auch hört. Daneben haben sie aber auch noch andere Wünsche: Sie möchten gern reich und glücklich sein und vor Unglück jeder Art verschont bleiben. Manchen gefiele es auch, wenn sie über andere herrschen könnten, und in fast allen steckt das Begehren nach Ruhm und Ehre.
Die Sängerin Christina Stürmer hat das Ziel, am Ende ihres Lebens zu wissen, dass sie nichts verpasst hat. So konnte man es im vergangenen Jahr bei gala.de nachlesen. Wörtlich sagte sie: »Wenn ich einen Wunsch frei hätte, wäre das, dass ich eines Tages auf dem Sterbebett sagen kann, dass das Leben Spaß gemacht hat und dass ich es in vollen Zügen genossen habe.«
Gegen all das wäre nichts zu sagen, wenn dieses Erdenleben alles wäre, was wir zu erwarten haben. Warum sollte man sich da Mühe und Arbeit, Anstrengung und Verzicht wünschen? Wenn aber unser Leben ewig ist, dann ist unser Erdenleben doch sozusagen nur eine Vorspeise zu dem, was dann kommt und was nie ein Ende nehmen wird.
In unserem Tagesvers sagt Gott zu den Menschen, deren Zeit hier abgelaufen ist: »Kehrt zurück, ihr Menschenkinder!« Was wollen wir ihm dann sagen, wenn er fragt, was wir mit unserem Leben gemacht haben, das er uns geschenkt hat, um die Weichen dafür zu stellen, wo wir die Ewigkeit zubringen werden? Verglichen mit dieser letzten Frage sind doch alle anderen Fragen, Wünsche und Hoffnungen ziemlich unbedeutend, weil sie sich spätestens mit unserem Tod von selbst erledigt haben. Und dann kann es entweder unaussprechlich herrlich oder aber unsagbar schrecklich werden.
Hermann Grabe