Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis ...
2. Korinther 1,3-4
Wenn ein Mensch stirbt, denkt man in den meisten Fällen sofort an die letzte Begegnung. Als mein Opa mit 95 Jahren verstarb, dachte ich zurück an den Moment, als ich ihn das letzte Mal sah. Schwach und voller Schmerzen lag er auf seinem Krankenbett. Er hatte trübe Augen und keuchte; zwischen manchen Hustenattacken versuchten wir, miteinander zu reden, was jedoch sehr schwer war. Mein Opa merkte, dass ich eine vertraute Person war, aber meinen Namen wusste er schon nicht mehr. Ich stellte mir vor, wie es wäre, in seiner Situation zu sein: Nachts alleine und mit Schmerzen in diesem fremden Krankenhaus zu liegen. Und ich fragte mich, was einem Menschen in dieser Lage noch helfen könnte? Deswegen war es mir wichtig, dass ich ihm bei der Verabschiedung noch Jesus ans Herz legte. Ich drückte meinen Großvater und sagte zu ihm: »Jesus kann dich trösten!« Ich weiß nicht genau, was ihm Jesus in seinem Leben bedeutete. Aber eines kann ich sagen, er lächelte, und seine Augen waren nicht mehr trüb, sondern sie strahlten.
Gott tröstet - ist das nicht eine wunderbare Erfahrung!? Die Grundlage dieses Trostes ist Jesus Christus, der den Tod überwunden hat und - nachdem er am Kreuz für unsere Sünde und Schuld starb - von den Toten auferstanden ist. Jesus tröstet mich in manchen Situationen, z. B., wenn ich Angst habe, wenn es mir schlecht geht oder wenn ich mich alleine fühle. Sein Zuspruch richtet meinen Blick auf das ewige Leben, das er mir geschenkt hat. Einen größeren Trost kann man nicht finden: die wahre und einzige Hoffnung auf einen Ort ohne Kummer und Schmerzen. Auf einen Ort der Geborgenheit, der Liebe, der Vollkommenheit, des Lichtes und ewiger Freude. Dieser Trost hält mich - gerade auch in der Stunde des Todes.
Gabriel Herbert