Der bekannte Journalist und Islamexperte Peter Scholl-Latour war wieder einmal Gast in einer Talkshow. Es ging in der Sendung um das missionarische Sendungsbewusstsein von Muslimen und darum, dass etliche das Ziel verfolgen, aus Europa in den nächsten Jahrzehnten einen islamischen Kontinent zu machen. Scholl-Latour warf in seiner ruhigen, sachlichen Art ein: »Ich habe keine Angst vor der Stärke des Islam. Was mir Sorge bereitet, ist die Schwäche des Westens.«
Wie denken Sie über Muslime, die mit uns zusammenleben? Ich kenne drei Haltungen: erstens Verärgerung, zweitens Angst und drittens Gleichgültigkeit. Sollte das alles sein, was wir hierzulande dem Islam entgegenzusetzen haben? Wenn ja, dann zeigt sich darin die Schwäche des Westens. Wenn es aber ein »Mittel« gegen die drohende Islamisierung in Europa gibt, dann allein die Botschaft von Jesus Christus und damit verbunden Liebe zu diesen Menschen.
Ich war zu einer Predigtreihe in Hannover eingeladen. Dort lernte ich Semit kennen. Sein Vater ist Pakistani, seine Mutter halb Albanerin, halb Deutsche. Er kam jeden Abend zu der Veranstaltung. Ich sprach jeweils über eines der Wunder Jesu. Noch vor dem ersten Abend machte Semit sich über uns Christen lustig. Am zweiten Abend hörte er interessiert zu. Am dritten Abend stand er auf und stauchte seine Kollegen zusammen: »Haltet mal das Maul! Das ist auch für Moslems wichtig!« Von da an wurde Gottes Reden zu ihm jeden Abend konkreter, bis er verstanden hatte, dass er Vergebung und neues Leben durch Jesus Christus braucht. »In der Moschee bleibt mein Herz kalt«, sagte er, »aber was ich hier gehört habe, ist mir sehr nahegegangen.« Markus Wäsch