Siehe, dies alles tut Gott zwei- oder dreimal mit dem Menschen, um seine Seele vom Verderben zurückzuholen, damit sie erleuchtet werde mit dem Licht der Lebendigen.
Hiob 33,29-30
Als mir der Youtube-Algorithmus eine Doku über das angeblich gefährlichste Gefängnis Deutschlands vorschlägt, ist mein Interesse geweckt. Schwerverbrecher, zu jahrzehntelanger Haft verurteilt, sitzen dort ihre Zeit ab. Sie fristen ihr Dasein in weitgehender Isolation und träumen von einem Leben in Freiheit, für viele von ihnen in weiter Ferne.
Die Kamera filmt einen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Mörder in seiner Zelle. Er berichtet, dass kein einziger Tag vergeht, an dem er nicht an die Freiheit denkt. Ich pausiere das Video. Stutzig gemacht hat mich ein Kalender im Hintergrund des Mannes, der mir bekannt vorkommt. Der gleiche christliche Wandkalender hängt in unserer Wohnung. Schon oft habe ich mich über die ermutigenden Bibelverse und die Texte über die gute Botschaft von Jesus gefreut. Irgendwie hat es dieser Kalender auch in den gefährlichsten Knast Deutschlands zu einem lebenslänglichen Insassen geschafft. Wenn der Mann schon nicht mehr rauskommt, dann kommt Gott halt zu ihm rein.
Gottes Handeln beeindruckt mich, und ich denke an den Tagesvers. Jeder Mensch bekommt seine Chance. Gott versucht, ihm zu begegnen, ihn vor dem ewigen Abgrund zu retten. Dabei bleibt Gott hartnäckig. Er will dem Menschen unbedingt das ewige Leben schenken und gibt nicht so schnell auf. Er versucht es mehrmals und auf unterschiedlichen Wegen, wenn auch nicht unendlich oft. Manchmal spricht er uns durch andere Menschen an, manchmal durch Leid in unserem Leben. Manchmal tut er es durch einen Bibelvers, der uns begegnet, manchmal durch Literatur, die wir geschenkt bekommen. Auch dieser Kalender hat es ja auf irgendeine Weise in Ihre Hände geschafft. Was ist nun Ihre Reaktion?
Janina und Philipp Strack