Mittwoch, 13. Dezember 2023

Leitvers

Wir müssen des Todes sterben, weil wir Gott gesehen haben.
Richter 13,22

Feste / Feiertage / Gedenktage

(Un)Fassbar

Herrlichkeit, Größe, Allmacht: Das sind nur einige Attribute, die wir zu Recht Gott zuschreiben. Gott übersteigt das menschliche Fassungsvermögen. Es übersteigt meinen Verstand, dass Gott ewig ist, weil ich nur zeitlich denken kann. Es ist unglaublich, dass er das Universum geschaffen hat und jeden Stern selbst in der fernsten Galaxie mit Namen kennt. In der Bibel wird überdies beschrieben, dass Gott Licht ist und sich in Licht hüllt, das unzugänglich ist. Einem Mose sagt Gott deshalb, dass dieser es nicht ertragen könnte, Gottes Angesicht zu sehen (2. Mose 33,20). Denn vor dem heiligen Gott wird jeder Mensch mit all seinen Abgründen, seinen Fehlern und seiner Schuld offenbar, sodass der Prophet Jesaja ausruft: »Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen« (Jesaja 6,5). Gott ist für den Menschen unfassbar, und es ist unerträglich, ihm in seiner Majestät zu begegnen.

Und nun Weihnachten. Gott entäußert sich in seinem Sohn seiner himmlischen, sichtbaren Herrlichkeit und wird Mensch. Und das nicht in imposanter Gestalt, als strahlender Held, der die Menschen unterwirft. Er wird ein Baby, entbunden in einem schäbigen Stall in einer kleinen israelitischen Stadt, von einer jungen, unbedeutenden Frau. Mittelalterliche Bilder zeigen diese Szenerie oft in ganz natürlicher Schlichtheit: Ein Neugeborenes, das von seiner Mutter gestillt wird, ganz verletzlich. Der große Gott wird (an)fassbar, in einer Art, die der Mensch ertragen kann. Jetzt kann er sich Gott nähern.

Welche Liebe und Menschenfreundlichkeit offenbart der große Gott, dass er uns auf diese Weise begegnet!

Markus Majonica
Frage
Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie?
Tipp
Die Schöpfung ist schon unergründlich, wie viel mehr der Schöpfer!
Bibellese
Johannes 1,14-18

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