War das eine Woche! Tag für Tag ein kaum erfüllbarer Termindruck, Überstunden, Stress, Ärger. Jetzt, Freitag Mittag, schien es endlich etwas ruhiger zu werden. Noch zwei Stunden, dann ist Wochenende!
Pünktlich ging’s nach Hause. Seine Frau erwartete ihn schon: »Tante Elli ist im Krankenhaus – Verdacht auf Krebs! Wir müssen unbedingt hinfahren!« Er war ehrlich erschrocken: »Ist das wahr?« Dabei merkte er jetzt erst richtig, wie abgespannt er selber war. »Hat der Besuch nicht Zeit bis morgen?« – »Du weißt doch, morgen fahren wir mit Klaus und Helga an die Nordsee.« Ach ja, das hatte er ganz vergessen.
Als sie zurückkamen, war es schon Abend; der Tag war gelaufen. Sie setzten sich noch vor den Fernseher, doch nach einer Weile schlief er dabei ein. Am nächsten Morgen ging’s ziemlich früh los. Es war schönes Wetter, auch viele andere waren unterwegs, spät kamen sie erst zurück, so war auch dieser Tag nur stressig. Nicht besser ging’s am Sonntag, denn da war eine Übung der Feuerwehr, deren Mitglied er war. Gegen Abend fuhren sie noch einmal ins Krankenhaus. Der Tag endete mit einem Streit unter den Eheleuten. Das war das »erholsame« Wochenende.
Einen Tag in der Woche hat Gott als Ruhetag eingesetzt, und wenigstens einen Tag in der Woche braucht der Mensch, um sich zu erholen. Diesen Tag hat Gott aber auch »geheiligt«, und zumindest an diesem Tag sollen wir die Gegenwart Gottes suchen. Sie ist überall dort zu finden, wo Menschen im Namen Jesu Christi zusammenkommen, um Gott zu danken und sein Wort zu hören. Erst so wird das Wochenende wirklich sinnvoll. Otto Willenbrecht