Neulich hatte ich Zahnschmerzen. Obwohl nur ein Zahn weh tat, hatte ich das Gefühl, am ganzen Körper krank zu sein. Und erst die Rückenschmerzen – man kann weder richtig liegen noch sitzen oder stehen. Jede Bewegung verursacht Schwierigkeiten. Selbst eine leichte Wunde am kleinen Zeh kann zum großen Handikap werden.
Genauso wie bei den Gliedern des menschlichen Körpers verhält es sich bei der Gemeinde Jesu. Jeder einzelne Christ ist ein Glied an dem gesamten Organismus, der die Gemeinde oder Kirche bildet. Wenn ein Glaubensbruder oder eine Glaubensschwester Probleme und Sorgen hat, dann sind alle in der Gemeinde davon betroffen. Sie alle nehmen an den Problemen Anteil, beten dafür und tragen die Last gemeinsam. Wenn einer leidet, leiden gewissermaßen alle mit. So jedenfalls ist es, wenn mit der Gemeinde alles in Ordnung ist.
Natürlich gilt das auch im umgekehrten Fall, wenn jemand Grund zur Freude hat. Er braucht seine Freude nicht für sich zu behalten, sondern kann sie allen mitteilen. So wird die ganze Gemeinde erfreut und man kann gemeinsam dem Herrn danken und ihn für seine Güte loben. »Wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.« In der Gemeinde steht niemand isoliert da, sondern alle haben Gemeinschaft miteinander. Jeder ist auf den anderen angewiesen. Aber jeder kann auch die anderen durch seinen Glauben stärken und damit Mut machen. So sollte es sein! Denn so hat sich Gott seine Kirche vorgestellt, als einen Organismus, bei dem alle Glieder unzertrennlich miteinander verbunden sind.
Uwe Harald Böhm