Die ganze Stadt redet davon. Und jeder weiß genau, wie es gewesen ist. Die meisten tun so, als wären sie selbst dabei gewesen. Andere glauben alles aufs Wort. Es ist ja so einfach und einleuchtend. Einige, die es nicht plausibel und einleuchtend finden, glauben es aber gerade, weil es so übernatürlich, so unerklärlich ist. Wie auch immer, es muss auf jeden Fall geglaubt werden. Und – bitte weitererzählen! Nach dem wirklichen Sachverhalt und der Wahrheit fragen ist nicht angesagt. Zumal die Erfinder von Falschinformationen sich das Ganze ja auch oft etwas kosten lassen.
So war es z.B. damals bei der Geschichte über den Raub des Leichnams Jesu Christi (Matthäus 28,13-15). Und so scheint es auch noch heute um den Glauben der Menschen bestellt zu sein. Es wird geglaubt, was die meisten glauben. Napoleon soll gesagt haben: »Die Leute sind bereit alles zu glauben; es darf nur nicht in der Bibel stehen.« Man glaubt, dass das Leben sich von selbst entwickelt hat. Man ist von der Heilkraft der Edelsteine überzeugt, vertraut der Wirksamkeit von Farben- und Dufttherapien. Man glaubt an Hypnose und Telepathie, an Reinkarnation, Ufos und Astrologie. Das Fehlverhalten der Menschen wie Hass und Grausamkeit, so glaubt man, sei leicht durch bessere Umweltbedingungen zu beheben oder einfach als ein hormonelles Ungleichgewicht zu betrachten.
Warum ist das so? Liegt es nicht daran, dass der Glaube an solche Ideologien es uns ziemlich einfach macht, so zu bleiben, wie wir sind? Der Glaube an die Wahrheit der Heiligen Schrift hat hingegen viel zu viele Konsequenzen für unser Leben. Andreas Möck