Wie gesetzlos ist der Mensch? Bei einer Umfrage, wo etliche Menschen zu Schwarzarbeit befragt wurden, kam heraus, dass sie den Begriff unterschiedlich auffassen. Die einen sehen bereits einen Verstoß bei einer geringsten Vergütung der Leistungen, andere machen es von der Höhe des Betrags abhängig. Wieder andere wollen die Häufigkeit der Gesetzesübertretung als Maßstab für ihre Bewertung ansetzen. So werden auch viele andere Gesetzesübertretungen entschuldigt, weil »andere es ja auch machen«, oder weil es ja »nur ein wenig darüber« war. Das Gewissen scheint bei manchen endlos dehnbar, und am meisten verachtet werden die, welche sich eines machen.
Dies wäre ja alles belanglos, wenn es nicht einen Richter im Himmel gäbe, der auf dem Thron sitzt und eines Tages von genau diesem Thron aus von jedem Rechenschaft fordern wird. Hierbei geht es nicht um Ordnungswidrigkeiten wie Geschwindigkeitsübertretungen, die wir uns schon mal leisten, dafür ist die Polizei zuständig. Nein, bei ihm geht es um die Frage, ob wir seine Vorschriften eingehalten haben. Gott entgeht nichts. Alle Schuld und Sünde, die wir auf uns laden bzw. begehen, wird festgehalten. In der Bibel wird er beschrieben als einer, der Augen hat wie eine Feuerflamme - durchdringend und forschend, besser als jedes Röntgengerät.
Es gab nur Einen, der seinem prüfenden Blick standhalten konnte - sein eigener Sohn Jesus Christus. Er hat Gesetzlosigkeit gehasst und konnte von niemandem irgendeiner Schuld überführt werden. Ja, noch mehr - er vergibt Vergehen und Sünden denen, die ihn darum bitten. Er hat nämlich die Strafe für unsere Sünden auf sich genommen, er hat für uns den Tod am Kreuz erlitten.
Rudolf Kühnlein