Wenn kleine Kinder ein Puzzle zusammensetzen, gehen sie manchmal lustig vor. Sie nehmen es nicht so ganz ernst, ob das Teil jetzt genau an diese Stelle gehört oder nicht. Wenn es sein muss, wird es einfach festgedrückt. Passt schon! Wenn ich unsere Gesellschaft anschaue, denke ich manchmal, dass es die Menschen genauso machen wie die Kinder. Sie pressen einfache Puzzleteile zusammen und denken: »Passt schon!«
Da beobachtet man Folgendes: Wenn eine Ehe auseinandergeht, sagt man: Es ging halt nicht mehr. Das kann im Leben nun mal so passieren. Oder man wechselt den Partner in regelmäßigen Abständen, weil man den idealen noch nicht gefunden hat. Kinder wachsen in Patchworkfamilien auf und wissen evtl. nicht genau, zu wem sie eigentlich gehören. Da spricht man von Lebensentwürfen. Aber ein Entwurf ist ja noch lange kein Leben. Man versucht das Lebenspuzzle irgendwie hinzukriegen. Wenn es hakt, sagt man: »Es passt schon! Sieht doch ganz gut aus!« Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben: Das ist ein Leben in Fragmenten. Weiß denn niemand, wo der Deckel mit dem Bild für das ganze Puzzle ist?
Gott hat den Deckel mit dem Bild. Er möchte uns echtes Leben schenken. Nicht nur einen Entwurf oder Fragmente. Wie das fertige Lebenspuzzle aussehen soll, kann man in der Bibel entdecken. Es beginnt damit, dass wir mit unserem Leben zu Gott kommen und in Beziehung zu ihm treten. Dann entdecken wir seine Lebensprinzipien, die für uns Leitlinien zu einem erfüllten Leben werden. Hört sich das nach einer gewissen Mühe an? Ja, klar! Jedes Puzzle für Fortgeschrittene erfordert Mühe und Einsatz. Man muss dranbleiben und immer wieder auf den Deckel mit dem Bild schauen. Manfred Herbst