Wir kennen es alle. Öffentliche Prestigeobjekte werden geplant. Der Baubeginn erfolgt, aber dann bemerkt man, dass bei der Projektierung wichtige Kostenfaktoren übersehen wurden.
»Stuttgart 21« ist ein solches Großprojekt. Man hatte gute Ideen wie »Durchgangsbahnhof« statt »Kopfbahnhof«, Teilstrecken in Tunnel verlegen, gute Anbindung des Flughafens und städtebauliche Nutzung frei werdender Gleisflächen. Dann stiegen die Baukosten um Milliarden Euro und das Projekt wäre beinahe am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.
Der neue Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER) sollte schon 2011 in Betrieb gehen, dann im Mai 2012 und dann noch später. Wegen grober Planungs- und Baufehler stiegen die Kosten von 1,7 Mrd. auf zuletzt 5,1 Mrd. Euro. Genaue Baukosten und ein Eröffnungstermin waren sehr lange unklar. Der im nächsten Bibelvers erwähnte Spott (Lukas 14,29) folgte zwangsläufig. Es wurde schon öffentlich gelästert, auf dem Mars würden wohl eher Flugzeuge landen als hier.
Vielleicht können wir aus diesen Beispielen eine Lektion lernen. Auch unser Leben ist ein solches »Projekt«. Was sind die Kosten und wie hoch sind sie? Und für was soll das »Projekt unseres Lebens« dienen? Wem soll mein Leben nützen? Dient es nur der Fortpflanzung, der Karriere, dem geruhsamen Alterswohnsitz? Den Anfang hatten wir nicht in der Hand, aber das Ende müssen wir festlegen. Das höchste Ziel des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und sich für immer an ihm zu erfreuen. Dafür hat Gott uns erschaffen und darin liegt das Lebensziel. Wer glaubt, es selbst besser zu können, und ohne Gott lebt, wird einst auf die Bauruine seines Lebens blicken, statt den Himmel zu erreichen.
Hartmut Ulrich