Obwohl mir Spinnen unsympathisch sind, beobachtete ich neulich fasziniert, wie eine Spinne einen Käfer fing.
Geduldig hatte sie gewartet, bis sich der Käfer unvorsichtig auf die feinen Fäden begab. Dann aber verpasste sie ihm einen giftigen Biss und begann, ihn mit ihren zunächst unscheinbar und harmlos wirkenden, aber klebrigen Fäden zu umwickeln. Bis das Gift seine Wirkung tat, wehrte sich der Käfer kraftvoll. Doch die Spinne wickelte ihr Opfer und immer schneller ein, bis man nur noch eine weiße Umhüllung sah, und hier und da ein Käferbein. Dann rieb sich die Spinne wie in großer Vorfreude »die Hände« (Beine) und sah nach, von wo aus sie ihr Opfer am besten aussaugen konnte. Im wahrsten Sinn des Wortes lief ihr dabei das Wasser, der Verdauungssaft, im Munde zusammen.
Ich beobachtete, wie der Wind am Netz zerrte, aber die Spinne ließ das Opfer keine Sekunde aus ihren Fängen. Sein Schicksal war besiegelt.
Die Spinnen sollten uns ein warnendes Beispiel sein. Wie schnell lassen wir Menschen uns von verlockenden Angeboten einwickeln, die uns anfangs harmlos erscheinen, die aber unser Leben nachhaltig schädigen oder sogar zerstören können. Wir meinen, die Sache im Griff zu haben, doch wie schnell sind wir »im Netz der Spinne«, das heißt, in den Fängen des Teufels, gefangen, und die harmlos erscheinende Sache beherrscht uns.
Gott hat uns in seinem Wort eine Anleitung zu einem erfüllten Leben gegeben. Wenn wir ihm gehorchen wollen, will er uns vor solchen Schäden bewahren. Aber auch wer auf den Teufel hereingefallen ist, darf zu Gott umkehren. Gott hat Kraft genug, die stärksten Fesseln zu zerreißen. Er kann jeden befreien und ihn wieder froh und heil machen. Silvia Lammers