Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.
Psalm 50,23
Friedrich der Große war ein absoluter Herrscher. Sein Wort war Befehl. Er wollte seine neue Residenz Potsdam mit herrlichen Schlössern und Gartenanlagen zieren, doch auf dem dazu vorgesehenen Gelände stand eine alte, schwarze Windmühle. Es wird erzählt, dass er den alten Müller rufen ließ und ihm sagte, er solle ihm die Mühle verkaufen. Der Müller wollte aber das Erbe seiner Väter und seine Erwerbsquelle nicht hergeben. »Weiß er nicht, dass ich der König bin?«, herrschte er den Müller an. Der aber blieb ganz ruhig und antwortete: »In Berlin gibt es das Appellationsgericht!« Friedrich überlegte. Dann sagte er: »Die Mühle soll er behalten.«
Das ist ein schönes Beispiel von einem mächtigen, aber gerechten König, der sich an seine eigenen Einsetzungen hält und auf den man sich daher verlassen und sich darauf berufen kann.
Christen haben es noch viel besser als der Potsdamer Müller. Gott ist sogar allmächtig, und sie brauchen sich trotzdem nie auf Gottes Einsetzungen gegen ihn berufen. Im Gegenteil, alles, was Gott gesagt hat, ist seinem guten Willen seinen Leuten gegenüber entstanden, und darauf können sie sich felsenfest im Leben und beim Sterben verlassen.
Wenn welche kommen, seien es Menschen oder der Teufel selbst, die immer wieder Zweifel an Gottes Liebe und Treue und Zuneigung zu uns säen wollen, so dürfen wir getrost sagen, was der Sohn Gottes dem Teufel bei der Versuchung in der Wüste sagte: »Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben ...« (Matthäus 4,10; LUT). Und dann dürfen sie alle Verheißungen Gottes zitieren, die in der Bibel stehen. Gott hält sich an alle und wird sie zu seiner Zeit alle einlösen. Ich würde es einmal ruhig darauf ankommen lassen.
Hermann Grabe