Wieder lesen wir hier die nur für den Dreieinigen Gott gebrauchte Formulierung: »Er war innerlich bewegt.« Deshalb war Christus auf die Erde gekommen, weil der heilige Gott das Elend seiner Menschen nicht mehr ansehen konnte, obwohl diese in den weitaus meisten Fällen gar kein Gefühl für ihre schreckliche Situation hatten.
Hier aber gab es einen, den seine Not zu Gott trieb, und der Herr war gleich zum Helfen bereit. Um zu zeigen, wie sehr er sich mit der Not des Aussätzigen identifizierte, tat er etwas, was keiner sonst getan hätte. Er streckte die Hand aus und rührte ihn an. Jemand die Hand auflegen, bedeutet, sich mit ihm eins zu machen. Das durfte nach Gottes Gebot bei Aussätzigen kein anderer tun. Man hätte nichts helfen können, sondern sich selbst noch angesteckt. Nur einer, der gänzlich ohne Schuld war und außerdem die Macht hatte, Sünde wegzuschaffen, hatte das Recht, sich mit dem Armen zu solidarisieren. Und er tat es auch.
Können Sie sich vorstellen, dass Leute, die das erfahren haben, vor Freude zu singen anfangen? Blättern Sie einmal in christlichen Gesangbüchern, dann stoßen Sie sehr häufig auf Lieder, die von der Freude sprechen, diese Begegnung mit Jesus Christus erfahren zu haben.
Ja, und wenn wir uns nicht freuen können, der ewigen Verdammnis entronnen zu sein und einmal im Himmel Gott schauen zu dürfen, ja, woran mag das liegen? Könnte es sein, dass Sie noch immer versuchen, irgendwie allein mit Schuld und Charakterschwächen fertig werden zu wollen? Wie mancher kämpft und müht sich sein Leben lang und kommt doch nicht zum Ziel. Ach, versuchen Sie es wie der Aussätzige in unserer Geschichte! Es ist der einzige Weg zur Seligkeit.
Hermann Grabe