Der fünfjährige Jonas schlendert in die Küche. Die Mutter ist gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten. »Das passt ja prima, dass du kommst!«, sagt sie erfreut. »Würdest du mir bitte eine Dose Tomatensuppe aus der Speisekammer holen?« Aber der sonst so hilfsbereite Jonas zögert. Als die Mutter ihre Bitte nochmals wiederholt, sammeln sich Tränen in seinen Augen. »Es ist so dunkel da drin«, erklärt er, »ich habe Angst. Ich will da nicht alleine hinein!« Verständnisvoll streicht die Mutter ihrem Sohn über den Kopf. »Du brauchst keine Angst zu haben«, ermutigt sie ihn. »Du bist nicht alleine. Jesus ist immer mit dir, sogar in der Speisekammer.« Zögerlich tritt der Junge daraufhin zur Tür und öffnet sie langsam. Doch ein kurzer Blick genügt: Er sieht schon, dass es dunkel ist! Als er die Tür gerade wieder schließen will, kommt ihm plötzlich eine Idee. Mit lauter Stimme ruft er in den dunklen Türspalt hinein: »Jesus, wenn du da drin bist, würdest du mir bitte die Dose Tomatensuppe herausreichen!«
Wahrscheinlich haben Sie keine Angst, eine Dose Tomaten aus der Speisekammer zu holen oder ein Glas saure Gurken aus dem Keller. Aber vielleicht sind es andere Ängste, die wie eine tonnenschwere Last auf Ihrer Seele liegen. Dann kommen Sie im Gebet zu Gott! Der Psalmdichter bezeugt: »Als viele unruhige Gedanken in mir waren, beglückten seine Tröstungen meine Seele« (Psalm 94,19). Der Apostel Paulus nennt Gott den »Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis« (2. Korinther 1,3-4). Und in Psalm 103,13 heißt es über ihn: »Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.« Peter Güthler