Im Nordosten der Mittelmeerinsel Malta befindet sich die sogenannte Paulusbucht, wo eine hochdramatische Seefahrt der Antike der Überlieferung nach ein glückliches Ende fand. Nach biblischem Bericht sollte der Apostel Paulus als Gefangener von Palästina nach Rom transportiert werden. Auf der Überfahrt geriet das hochseetaugliche Frachtschiff in einen spätherbstlichen Sturm ungewöhnlicher Stärke. Die Seeleute waren chancenlos. Um sich doch irgendwie zu retten, überließ die Mannschaft dem aufgewühlten Meer, was eigentlich ihr maritimes Leben ausmachte. Zuerst gaben die Leute den Kurs und die Manövrierfähigkeit auf. Dann erleichterten sie das Schiff, indem sie die Ladung und schwere Ausrüstung über Bord warfen. Später gaben sie das Rettungsboot preis, dann noch die Nahrungsvorräte und den Anker; schlussendlich warf sich die gesamte Besatzung in die tosende Brandung, als der havarierte Frachter nach vielen Tagen Irrfahrt vor der Küste Maltas strandete. Erstaunlich ist, dass alle Mann unversehrt das Land erreichten.
Bei der Rettung der Seele ist es genauso:
Der bekannte Pfarrer Wilhelm Busch besuchte einmal einen erfolgreichen, aber betagten Geschäftsmann im Krankenhaus. Dieser wollte von Gott nichts wissen, denn er hatte sich im Leben sein eigenes Weltbild aufgebaut. Pfarrer Busch konnte ihn von der Eitelkeit dieser Einstellung überzeugen. Der Mann fragte daraufhin erschrocken, ob er denn nun alles, was er sein Leben lang geglaubt habe, über Bord werfen solle. »Aber gewiss!«, war die Antwort. »Nur fest über Bord mit all dem Kram, den Sie im Angesicht der Ewigkeit doch nicht brauchen können. Und dann werfen Sie sich selbst in die Arme des Sohnes Gottes, der für Sie starb und der Sie erkauft hat für Gott.« Arndt Plock