Siehe, ich mache alles neu.
Offenbarung 21,5
Wir mussten umbauen. Warum? Unsere kleine Eigentumswohnung besaß ein völlig veraltetes Bad und WC. Die zwei Räume waren extrem eng. Sanierung allein reichte nicht aus. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Generalumbau in Auftrag zu geben: Die trennende Zwischenwand wurde niedergerissen. Alle alten Installationen mussten herausgerissen und durch neue ersetzt werden. Nach dem ersten Tag des Umbaus sah es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Alles war zerstört. Das musste so sein, damit etwas Neues, Schöneres entstehen konnte.
Während dieser Wartezeit erinnerte ich mich an einen Lebensabschnitt, in dem alles zusammengebrochen war. Beruflich überschritt ich meine Kompetenzen. Knapp entging ich einer fristlosen Entlassung. Durch eigene Schuld zerbrach meine erste Ehe. In meiner Seele wurde es dunkel, Depressionen überfielen mich, Todesängste umgaben mich, Selbstmordgedanken waren an der Tagesordnung. Die »Räume meines Lebens« wurden sehr, sehr eng. Später begriff ich, dass Gott an mir arbeitete, damit etwas Neues entstehen konnte - so wie mit unserem Bad.
Durch das Evangelium der Bibel stand Jesus vor mir und sagte: »Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden« (Johannes 10,9). Dieses Angebot nahm ich an, und - oh Wunder - alles wurde neu! Jesus Christus wurde das Zentrum meines Lebens. Er hat am Kreuz die trennende Zwischenwand der Sünde niedergerissen, die mich von Gott trennte. Jesus heilte alle Wunden, die ich mir selbst zugefügt hatte, und machte aus meinem kaputten Leben ein neues Leben, mit einem weiten Raum. Neue Gedanken wurden »installiert«. Voller Vorfreude warte ich nun auf eine noch viel schönere Wohnung bei Gott im Himmel.
Sebastian Weißbacher