Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib?s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!
Markus 10,21
In der Geschichte, die diesem Vers vorangeht, stellt ein reicher junger Mann Jesus die Frage, wie man ewiges Leben erhalten kann. Diese Frage ist gut. Sie ist die einzig wichtige, die existenzielle Frage für jeden Menschen. In dem Dialog, der sich anschließt, verweist der junge Mann zunächst auf seinen religiösen Lebensstil. Doch hierauf lässt sich Jesus nicht ein. In knappen Worten macht er deutlich: Die Frage nach dem ewigen Leben entscheidet sich ausschließlich an deinem Verhältnis zu Jesus. Seine Worte sind unmissverständlich: Komm, folge mir nach! Diese Nachfolge ist aber nicht nur ein theologisches Denkmodell. Sie ist verbunden mit einem sicht- und spürbaren ersten Schritt: Lass los, was dich von mir abhält, und komm, folge mir nach! Jetzt!
Das, was zurückhält, muss nicht Wohlstand sein. Es kann die Sucht, der verlogene Lebensstil, es können die falschen Beziehungen oder die Angst vor dem Verlust des Ansehens sein. Aber wenn der Ruf des Sohnes Gottes dich trifft, dann entscheide dich.
Der Zollbeamte Levi verließ auf den Ruf Jesu in die Nachfolge seinen Schreibtisch im Zollamt und ließ alles stehen und liegen. Den Fischer Petrus traf der Ruf Jesu, als er gerade die Netze auswerfen wollte. Auch er ließ seine Arbeit los und folgte ihm nach. Auch den reichen jungen Mann trifft der Ruf Jesu. Bezeichnend finde ich hierbei, dass dieser Ruf nicht kalter Befehl ist. Er wird getragen von der Liebe Jesu zu diesem Mann. Jesus weiß: Deine Erfüllung und dein Ziel - ewiges Leben - kannst du ausschließlich bei mir finden, wenn du dich mir bedingungslos und vorbehaltlos anschließt und mir nachfolgst. Der junge Mann hat diese absolute Frage verstanden - und das Angebot abgelehnt.
Markus Majonica