Immer wieder ist in diesen Tagen des vorweihnachtlichen Trubels von Freude die Rede. Weihnachten wird da als Fest der Liebe und der Freude bezeichnet, am letzten Arbeitstag wird unter Kollegen »Frohe Weihnachten« gewünscht, und selbst beim Einkaufen der letzten Geschenke wird man mit Weihnachtsliedern beschallt, von denen kaum eines ohne das Wort Freude auskommt. Doch worüber soll man sich eigentlich freuen: über die arbeitsfreien Tage, das Zusammensein mit der Familie oder doch die Geschenke ...? Dabei ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass Weihnachten mit Freude in Verbindung gebracht wird, denn in der biblischen Weihnachtsgeschichte ist deutlich von Freude die Rede. Da erscheint ein Engel einer Gruppe von Hirten und verkündigt ihnen große Freude. Dabei waren die gerade bei der Nachtschicht, und nicht auf erholsamem Weihnachtsurlaub, und an ein gemütliches Zusammensein mit der Familie war auch nicht zu denken. Zum Glück erklärt der Engel, was der Grund für die verheißene Freude ist: »Denn euch ist heute ein Retter geboren.« Die Weihnachtsfreude hat also etwas mit dem Retter zu tun, und Rettung ist natürlich ein Grund zur Freude - zumindest für Leute, die sich verloren vorkommen.
Lukas, der Autor der Weihnachtsgeschichte, schreibt in seinem Evangelium immer wieder davon, wie Menschen dem Retter begegnen und Freude erleben. Wie ein roter Faden durchzieht die Freude über die Rettung seinen Lebensbericht von Jesus Christus. Selbst im letzten Satz seines Evangeliums erzählt er von Leuten, die Jesus als Retter erfahren haben und mit großer Freude Gott dafür loben. Und bis heute gibt es Menschen, für die diese Freude Realität geworden ist.
William Kaal