»Amen«. So endet das dicke Buch. Wieder einmal bin ich durch. Und morgen fange ich gleich wieder vorne an. 1000 bis 1500 Seiten liegen, je nach Ausgabe, zwischen der ersten und der letzten Zeile - oder 1189 Kapitel bzw. 31.173 Verse. Sicher wissen Sie schon, worum es sich handelt. Denn welches Buch endet schon mit einem feierlich besiegelnden »Amen« wie die Bibel in der Lutherübersetzung?
Zum 36. Mal habe ich mich nun durch die ganze Bibel gearbeitet. Eine starke Leistung? Ach - ich weiß von Menschen, die das hundertmal getan haben. Nein, es spricht weniger für mich, als vielmehr für die Einzigartigkeit dieses alten Buches. Welches sonst bietet einen solchen Leseanreiz, entfacht geradezu eine Lesegier? Könnte man wohl das Lebenswerk eines Philosophen oder sonst ein umfangreiches Werk der Weltliteratur über Jahrzehnte immer wieder durchlesen - pausenlos und mit wachsendem Verlangen?
Die Bibel ist einmalig. Sie ist voller Geist und Leben, weil sie göttlichen Ursprungs ist. Die Heilige Schrift ist Gottes geoffenbartes Wort, sein Vermächtnis an uns Menschen. Sie ist ein kostbarer Schatz, eine unerschöpfliche Quelle, ein Wegweiser zum Himmel. Sie zeigt uns das Herz Gottes, offenbart uns seine Gedanken und erschließt uns immer neue Facetten ihrer Kostbarkeiten. Die Bibel hält uns den Spiegel vor, verändert Menschen und macht aus verlorenen Sündern Gotteskinder. Ja, an ihr scheiden sich die Geister.
Brauchen wir noch andere Beweise, dass sie mehr ist als ein gewöhnliches Buch? Schon oft habe ich mir vorgenommen, beim Lesen einen Gang zurückzuschalten. Es klappt nicht. Johann Fay