Über 90 Prozent der deutschen Autofahrer glauben, sie fahren besser als der Durchschnitt. Es seien jeweils die anderen, die zu schnell (oder zu langsam) fahren, oder deren Verhalten zu aggressiv ist. Doch bei dieser Selbsteinschätzung – oder besser: Selbstüberschätzung – ist nicht nur die mathematische Logik überfordert. Der Unternehmensberater gebraucht das Beispiel, um Führungskräften einen Spiegel vorzuhalten: Auch Vorgesetzte neigen dazu, die Qualität ihres Führungsverhaltens deutlich zu überschätzen. Umfragen unter den unterstellten Mitarbeitern zeigen die harte Realität. Gerade diejenigen, die sich für besonders vorbildlich halten, liegen häufig deutlich unter dem Durchschnitt. Doch gerade weil sie sich selbst für »gut« halten, sind sie nicht bereit an einem Training zur Verbesserung ihres Führungsstiles teilzunehmen – und verpassen die Chance, die Leistung ihrer gesamten Abteilung nachhaltig zu verbessern.
Unweigerlich drängt sich mir die Parallele zu vielen Mitmenschen auf: Wie viele Menschen halten sich für »gut« genug, um vor Gott bestehen zu können! Genauso wie Führungskräfte ab und zu ihre Mitarbeiter befragen sollten, wie diese den eigenen Führungsstil beurteilen – so sollten wir Gott befragen, wie er unser Leben beurteilt. Sehr gerne wird Gott uns in seinem Wort die wunden Punkte in unserem Leben zeigen. Er möchte uns zu einer realistischen Selbsteinschätzung führen, damit wir nicht aus falscher Überheblichkeit das beste Angebot verpassen, was uns Menschen jemals gemacht wurde: Das Angebot der Vergebung unserer Schuld und Sünde durch den Glauben an den Herrn Jesus!
Andreas Droese