Kennen Sie Impatiens glandulifera? Das ist das Indische Springkraut. Manche mögen’s gar nicht leiden, weil es an passenden Standorten alles andere überwuchert. Ich finde es sehr hübsch mit seinen glasigen Stängeln, großen Blättern und den vielen ansehnlichen rosa Blüten. Böse Nachrede aber bekommt es vor allem, weil in seinen Blüten kein Nektar ist. Es sollen schon Hummeln regelrecht verhungert sein, weil sie unentwegt – von den großen Blüten immer neu eingeladen – vergeblich nach Nahrung suchten.
Da muss ich an die Vielen denken, die tagein, tagaus nach Nahrung für ihre Seele Ausschau halten und sie nicht finden. Manche haben aus der Not eine Tugend gemacht, indem sie behaupten, der Weg zum Ziel, das endlose Suchen, sei viel interessanter und befriedigender, als das Ziel zu erreichen. Ob ein Durstender in der Wüste, der hinter Sanddünen eine Oase erblickt, auch so redet? Um den Durst zu löschen, stürzt man sich von einem Nervenkitzel in den nächsten, um wenigstens für Augenblicke das Sinnlose des ganzen Treibens, den Durst der Seele, zu vergessen. Milliarden fließen dadurch in die Taschen derer, die es verstehen, diesen allgemeinen Durst für sich auszunutzen.
Der Herr Jesus Christus bietet uns in dem obigen Bibelvers etwas zu »trinken« an, was den »Durst« wirklich löscht und unserem Leben Sinn und Bestand verleiht, weil wir dadurch mit dem ewigen Gott, dem Geber aller guten Gaben in Verbindung kommen. Dadurch finden wir auch zu dem uns vom Schöpfer zugedachten Sinn: Wir sollen uns seiner in alle Ewigkeit freuen, und ihm die Ehre geben, der sie allein verdient.
Hermann Grabe