»Wir haben nicht zu wenig Zeit, wir haben zu viel zu tun.« Diese Schlagzeile war vor kurzem in meiner Tageszeitung zu lesen. In dem Artikel rieten Experten, »das immer schneller werdende Lebenstempo mit geistiger Entschleunigung und konsequentem Abschalten auszubremsen«. Manche Menschen, die diesen Rat konsequent praktizieren, hätten sich sogar dem »Verein zur Verzögerung« der Zeit angeschlossen. Man sieht hieran, wie wichtig der richtige Umgang mit Zeit ist. Wörter wie »Zeitmanagement« und »Terminplanung« sind in aller Munde. Auch Gott lässt uns nicht im Ungewissen, wie wir mit Zeit umgehen sollen. Richtiges Einschätzen der Zeit, begleitet von einem entsprechenden Verhalten, ist, gemäß unserem Tagesvers, das Kennzeichen eines weisen Herzens. Der erste Schritt dazu liegt sicher darin, »seine Tage zu zählen« (Psalm 90,12), um die Begrenztheit des eigenen Zeitkontingents zu erfassen; denn dann würden wir sehen, dass ein Leben lange nicht ausreicht, um all das zu erleben, was es gibt.
Daher müssen richtige Schwerpunkte gesetzt werden. Dazu sagt der Herr Jesus Christus einmal: »Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit« (Matthäus 6,33). Er ermahnt uns hier, nicht materiellen Dingen den Vorrang zu geben, sondern den geistlichen, unsichtbaren Dingen, die das Reich Gottes betreffen.
Das sollte allen einleuchten, denen Gott darüber die Augen geöffnet hat, wie kurz unser Erdenleben und wie lang die Ewigkeit ist. Am besten fängt man so an, dass man sich fest vornimmt, täglich eine Zeit fürs Beten und Bibellesen einzurichten. Da wird manches klar, und man braucht dem »Verein zur Verzögerung« nicht beizutreten.
Dietmar Bauer