Immer wieder bekomme ich im Büro die Meldung: »Wir haben eine nasse Stelle an der Decke, was ist da los?« Dann heißt es: schnell losgehen und die Ursache für den Wasserschaden suchen. Meistens sehe ich an der Decke oder an der Wand auch nicht mehr als der Meldende. Doch kenne ich die Gebäude besser und weiß mindestens in etwa, was für Leitungen an dieser Stelle im Gebäude verlaufen. Häufig entscheide ich, eine Öffnung in die abgehängte Decke zu machen. Dort oben ist alles dunkel, aber meine Taschenlampe ist hell und leuchtet den Raum aus. Glänzt da hinten nicht etwas? Und siehe da, dort ist z. B. eine undichte Abwasserleitung. Die kann ich jetzt reparieren lassen und alles ist wieder gut.
Nicht immer stellen wir in unserem Leben gleich fest, dass etwas nicht stimmt. Mancher »Schaden« ist wie bei meiner Arbeit zunächst verdeckt und kann so unbemerkt größer werden, bis der Schaden unübersehbar ist. Spätestens dann heißt es, schnell zu handeln und Licht ins Dunkel zu bringen. Was bei meiner Arbeit die Taschenlampe ist, kann in unserem Leben die Bibel, das Wort Gottes sein. Beim Lesen leuchten diese Worte in mein Leben und es werden immer wieder Unstimmigkeiten deutlich. Dann weiß ich, jetzt ist eine »Reparatur« notwendig, ein Umdenken, ein Umkehren, eine Bitte um Verzeihung und Vergebung bei Gott und Menschen. Das ist oft unangenehm und ganz gegen meinen Stolz, wie es bei meiner Arbeit oft unangenehm riecht. Doch nur nach einer durchgeführten Reparatur wird alles gut. Wie gut, dass die Bibel Jesus Christus beschreibt, den Handwerker, der in unserem Leben gerne Hand anlegen möchte, um alles wieder ins Lot zu bringen.
Gerhard Kimmich