Die meisten Menschen verbinden Mathematik mit langweiligen Zahlen und trockenen Gleichungen. Sie können kaum verstehen, dass andere von der abstrakten Welt der Zahlen ganz fasziniert sind und sich voller Leidenschaft damit beschäftigen, sie zu durchdringen und zu beschreiben. Lange Zeit war auch für Laien nicht nachvollziehbar, dass Mathematik ganz buchstäblich schön und ästhetisch sein kann. Das änderte sich mit dem Aufkommen der Computertechnologie. Plötzlich war es möglich, Millionen von Gleichungen in Sekunden auszuführen und die Ergebnisse grafisch darzustellen. Dabei entdeckte man, dass selbst ganz einfache Gleichungen zu unendlich komplexen geometrischen Gebilden, sogenannten Fraktalen, führen können. Das bekannteste von ihnen, das sogenannte Apfelmännchen, ist die Darstellung der Mandelbrot-Menge, benannt nach dem Mathematiker Benoît Mandelbrot. Auf den ersten Blick ähnelt es einem Apfel mit Kopf, aber je näher man den Randbereich betrachtet, umso unglaublichere Formen und Verästelungen treten zutage. Erst mit der Rechenleistung heutiger Computer ist es möglich, milliardenfache Vergrößerungen der Mandelbrot-Menge zu betrachten. Dabei entdeckt man immer neue Muster und einen unerschöpflichen Formenreichtum, der nicht nur Mathematiker fasziniert. Im Internet sind viele beeindruckende Bilder und atemberaubende Animationen dazu zu finden, deren künstlerische Schönheit auch für Mathemuffel unbestreitbar ist.
Auch wenn es erst durch moderne Computer möglich ist, diese Formen sichtbar zu machen, erschaffen hat der Mensch sie nicht. Sie sind Teil der genialen Schöpfung Gottes, der den Menschen auch in der abstrakten Welt der Zahlen einen Eindruck von seiner unendlichen Größe und Kreativität gibt. William Kaal