Erste Pläne für den Bau des Panamakanals gab es bereits 1876. Doch erst nach mehreren Anläufen war der Bau des Kanals erfolgreich. Heute vor 100 Jahren kaufte die USA für 10 Mio. US-Dollar von Kolumbien bzw. der sich für unabhängig erklärten Provinz Panama, eine 16 km breite Kanalzone. Dann konnte der Kanal (von 1904) bis 1913 unter Leitung des Ingenieurs Goethals fertiggestellt werden. Obwohl die Bedeutung des Kanals wegen der flachen und engen Fahrrinne rückläufig ist, benutzen ihn jährlich mehr als 10.000 Schiffe. Der Kanal ist immer noch eine wichtige künstliche Wasserstraße und erspart die Umschiffung von Südamerika.
Der Nutzen eines solchen Kanals ist klar ersichtlich. Er spiegelt unser Bedürfnis wieder, manche Mühe im Leben abzukürzen oder zu erleichtern. Oft gelingt das auch, man denke nur an die gewaltigen technischen Entwicklungen der letzten 100 Jahre. Trotzdem bleibt manches im Leben, für das man nicht genug Mühe aufwenden kann, damit es gelingt. Die Erziehung der Kinder ist nicht einfacher, die Pflege der partnerschaftlichen Beziehung ist durch technischen Fortschritt nicht weniger aufwendig und soziale Integration, Mitmenschlichkeit und Bewältigung von Leid und Krankheit sind nicht leichter geworden.
Unser Tagesvers weist auf ein Mittel, all dies leichter und angenehmer zu gestalten hin: Für Gott im persönlichen Leben den Weg frei räumen! Wer Gott einen Platz in seinem Leben einräumt, der biegt auf eine Straße mit Vorfahrt ein. Denn Gott stellt Mittel bereit, die nur durch die Gemeinschaft mit ihm verfügbar werden: Liebe, Geduld, Vergebung, Mut, Kraft und Ausdauer. Wer aus Gottes Kraftquelle schöpft, dem werden manche Wege kürzer und leichter als vorher werden – auch die Wege zum Mitmenschen. Volker Koenig