Ich liebe Buffets. Denn beim Buffet habe ich freie Auswahl. Ich alleine entscheide, was ich essen möchte. Von dem großen Angebot suche ich mir garantiert nur das aus, was mir gut schmeckt. Alles andere lasse ich einfach liegen.
Problematisch wird es allerdings, wenn ich meine Vorliebe für Buffets auf mein Gottesbild übertrage und mir vom reichen Tisch heilsversprechender Angebote nach meinem Geschmack eine eigene Gottesvorstellung zusammenstelle. Denn es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Gott und den Köstlichkeiten am Buffet: Die kulinarischen Angebote sind dazu da, um mir zu dienen. Weil ich größer bin als die Nahrung, kann ich frei darüber bestimmen, was ich essen möchte. Ein totes Stück Fleisch kann sich nicht wehren. Es hat weder die Möglichkeit, noch die Kraft, noch den Willen, eine Forderung an mich zu stellen. Wenn ich darauf Appetit habe, wird es meiner Gabel nicht entkommen. Aber Gott ist größer als wir Menschen. Darum muss sich der Urheber des Universums nicht nach meinem Geschmack richten. Ich kann Gott nicht vorschreiben, wie er zu handeln hat. Im Gegenteil: Aufgrund seiner Allmacht hat er das Recht, Forderungen an mich und mein Leben zu stellen.
Doch Gott zeigt sich uns nicht als ein fordernder Machthaber, sondern als ein gütiger Herr. In Jesus Christus ist er sogar als Diener auf unsere Ebene herabgekommen. Als unser Stellvertreter hat er die Strafe für unsere Sünde bezahlt. Das Kreuz des Herrn Jesus ist der Beweis für Gottes Güte. Er will für mich da sein und den Hunger meiner Seele stillen. Warum sollte ich diesem liebenden Gott die Herrschaft über mein Leben verweigern?
Andreas Droese