Dieser Satz von Goethe im »Faust I« klingt fast banal, wenn man bedenkt, dass seit Urzeiten Blut für den Menschen bis heute eine tiefe Bedeutung hat. Blut wurde den Göttern geopfert, es gibt Blutsfreundschaften, die mit einem Ritual der Blutsvermischung besiegelt werden … und heute gibt es weltweit ca. 6 Millionen Liter Blutspenden, um Leben zu retten; in unserem Bewusstsein ist tief verankert, dass dieser Saft kostbar ist, ja, dass wir gleichsam anderen damit Leben schenken können. Die hin und wieder angewandte Praxis der Blutrache in manchen Völkern setzt ebenfalls diese Gleichsetzung voraus: Blut für Blut, Leben für Leben. Bis heute werden auf den Kriegsschauplätzen dieser Welt unermessliche Mengen von Blut vergossen und unzählige Leben geopfert, fast immer sinnlos und häufig zu so banalen Zwecken, die nur kurze Zeit später schon wieder ihre Bedeutung verloren haben.
Ohne Blut ist kein Leben möglich, und ohne Blutvergießen eines unschuldigen Opfers ist keine Sündenvergebung und ewiges Leben möglich. Das ist die Botschaft, die uns die Bibel vermittelt von ihren ersten Seiten an. Das ist der Grund, warum die Israeliten Tieropfer bringen mussten, um einen heiligen Gott zu versöhnen. Gott wollte deutlich machen: Leben kann nur durch Blut erkauft werden. Deshalb sandte Gott dann auch seinen eigenen Sohn in die Welt, damit er sein Leben gab, um uns Menschen ewiges Leben zu schenken.
Die Sünde bringt uns den Tod. Jesus hat sein kostbares Blut vergossen, damit unsere Sünden vergeben werden können. Wer das für sich in Anspruch nimmt, für den ist der Weg zum ewigen Leben gebahnt.
Joachim Pletsch