Rainer ging am Montag zur Arbeit. Ihm grauste davor. Erst vor kurzem hatte er die Stelle gewechselt, und am neuen Arbeitsplatz fand er es ziemlich schwierig. Außerdem fiel es ihm nicht leicht, neue Kontakte zu knüpfen. Einen Lichtblick aber hatte er an jenem Tag: Am Abend würde er sich mit seinem väterlichen Freund treffen und mit ihm über alles reden können. Dieser Freund ermutigte ihn, zu kämpfen und nicht aufzugeben. Rainer nahm sich vor, seinen Rat zu befolgen. Einige Tage später verbesserte sich seine Arbeitssituation erheblich. Er musste an den Ausspruch seines Freundes denken: »Menschen sind wie ein Teebeutel. Wenn man sie ins heiße Wasser wirft, merkt man erst, wie stark sie sind.«
Im Tagesvers und in der Bibellese lesen wir von einem Mann, der sich durch eigenes Verschulden in eine scheinbar ausweglose Situation gebracht hatte. Und jetzt wusste er: »Ich bin dran! Ich muss kämpfen; aber ich wende mich gleichzeitig an einen, der stärker ist als ich und mir beisteht!« Jona wusste um die Realität Gottes in seinem Leben. Und an diesen Gott wandte er sich jetzt und schrie um Hilfe. Gott erhörte ihn und rettete ihn aus seiner verzweifelten Lage.
Im Leben kämpfen zu müssen, das wird Ihnen sicher auch geläufig sein. Aufgeben und sich kampflos irgendwelchen Lebensumständen auszuliefern, ist meistens nicht der richtige Weg. Ich bin aber froh, dass mir jemand beisteht – Gott! –, der mir hilft durchzuhalten und der einen Ausweg schenkt – nicht, damit ich allein einen Vorteil habe, sondern die Situation für alle Beteiligten möglichst gut endet. Es ist beruhigend, dass ich mich einem Stärkeren anvertrauen darf und im Kampf nicht allein dastehe. Denn alleine würde ich oftmals wohl hoffnungslos untergehen. Waltraud Baumann